Edelsteine existieren in den unterschiedlichsten Formen und Farben und vertreten eine mystische Schönheit. Aber woher kommen die kleinen Steinchen überhaupt und auf welche Weise entstehen sie?
Faszination Edelstein und der Mensch
Die Bedeutung von Edelsteinen reicht weit in die menschliche Geschichte. Schon immer bestand eine Verbindung zwischen den funkelnden Steinen und spirituellen Begebenheiten. Bis heute lassen sich in großen Religionen, wie dem Christentum oder Islam, die tiefen Verwurzelungen feststellen. Während Edelsteine heutzutage vor allem der Zierde dienen, wurden sie vor vielen Jahren insbesondere als Talismane und Amulette verwendet, welche das Schicksal beeinflussen sollten. Noch heute ist ein Edelstein ein beliebter Glücksbringer zur Prüfung beispielsweise.
Alter der Edelsteine
Edelsteine existieren, seitdem die ersten Menschen ihren Fuß auf die Erde gesetzt haben. Experten gehen davon aus, dass sie vor etwa drei Milliarden bis zehn Millionen Jahren entstanden sind. Ihre Geschichte beginnt im Kern des Planeten. Der älteste entdeckte Stein weist ein Alter von 4,4 Milliarden Jahren auf, er wurde in Australien gefunden. Erst etwa 150 Millionen Jahre zuvor ist die Erde durch den Urknall überhaupt zustande gekommen- eine Tatsache, die Edelsteine noch faszinierender und mystischer erscheinen lässt.
Entstehung der Edelsteine
Grundsätzlich gehören Edelsteine zu der Familie der Mineralien. Mineralien kommen auf dem Planeten massenhaft vor- jedoch glitzern nicht alle. Stattdessen werden lediglich 100 der insgesamt 4000 Mineralien als Edelsteine verwendet. Die Entstehung von Edelsteinen beruht auf bestimmten Umwelteinflüssen und Bedingungen. Neben der Lage spielen Temperatur und Druck eine Rolle. Damit ein Diamant entstehen kann, müssen alle wichtigen Faktoren erfüllt sein- und dies ist in der Regel erst in einer Tiefe von etwa 120 Kilometern der Fall. Die Verschiebung von Erdplatten sorgt dafür, dass die Minerale mobil bleiben. Unterhalb der Erdoberfläche verbringen die Steine oft Millionen von Jahre, ehe sie durch einen Vulkanausbruch aus der Tiefe gerissen werden. Weiterhin haben es sich einige Menschen zur Aufgabe gemacht, die funkelnden Steine mit Bergstollen aufzuspüren.
Insgesamt kann zwischen 3 verschiedenen Steinen differenziert werden. Unterscheidungspunkt ist die Gesteinsart, aus der sich der Edelstein entwickelt hat.
1. Eruptivgestein: Eruptivgestein hat sich aus Magma oder flüssiger Lava gebildet. Nach dem Abkühlen und Aushärten bilden sich unterschiedliche Edelsteine wie Basalt und Granit. Es handelt sich um die primäre Entstehung eines Edelsteins. Die spätere Gestalt des Steins wird durch weitere Faktoren beeinflusst. Bedeutsam ist vor allem der Abkühlungsort der heißen Masse. Zustande kommen kann der Stein in verschiedenen Regionen: während eines oberirdischen Vulkanausbruchs, in der Erde oder in Gängen, die unterhalb der Oberfläche verlaufen. Sobald sich die Temperatur des Magmas reduziert, setzt die Kristallisation ein. Der Abkühlungsprozess spielt eine wichtige Rolle bei der späteren Zusammensetzung des Steins.
2. Metamorphes Gestein: Ausgangspunkt für metamorphes Gestein ist das Eruptivgestein. Dieses kann sich aufgrund äußerlicher Einflüsse weiter verändern und einen neuen Edelstein hervorbringen. Extern wirken beispielsweise Hitze oder ein extremer Druck, die physische Wandlungsprozesse in Gang setzen. Das metamorphe Gestein ist Teil der sekundären Herausbildung von funkelnden Steinchen.
3. Sedimentgestein: Lagern sich Sedimente ab, kann ein Sedimentgestein entstehen. Es handelt sich um einen einsetzenden Prozess, der von Verwitterung und Ablagerung bestimmt wird. Auf diese Weise entwickelt sich zum Beispiel Sandstein. Sedimentgesteine beruhen auf der teritären Bildung von Edelsteinen. Als Verwitterung zählen sämtliche Umwelteinflüsse durch Wind und Wetter (bezeichnet als klastische Sedimente), aufgrund von Wasser sowie im Wasser enthaltener Flüssigkeiten und chemischer Verbindungen (chemische Sedimente). Weiterhin können winzige Mikroorganismen die Struktur des Steins verändern (biogene Sedimente). In dem Stein enthaltene Stoffe dringen nach außen (Rückstandsgesteine) oder werden durch Inkohlung geprägt.
Die Umgebungen, aus denen Edelsteine entspringen, können grundlegend verschieden sein. Dennoch lässt sich die Entstehung immer in verschiedene Prozesse gliedern und Kategorien zuordnen: flüssiges Gestein wie Smaragd, Granat, Rubin und Saphir. Veränderungen aufgrund von verschiedenen Umweltbedingungen, wie Tansanit und Tigerauge. Weiterhin können die Edelsteine durch Oberflächenwasser entstehen, welches Achat, Opal und Türkis hervorbringt. Diamanten und Peridot entwickeln sich hingegen im Erdmantel.
Lange Zeit wurden Edelsteine nur dann entdeckt, wenn sie sich in weniger tiefen Schichten gebildet hatten oder durch eine vulkanische Explosion an die Erdoberfläche gedrungen waren. Auch heute noch stellt die Entdeckung eines Edelsteins kein alltägliches Ereignis dar- stattdessen ist oft noch viel Glück mit im Spiel. Um an die beliebten Steine zu gelangen, existiert mittlerweile jedoch eine organisierte Suche im Rahmen des Alluvialabbaus. Dabei wird Erde aus vermutlichen Lagerstätten gewonnen und gesiebt. Bei den Lagerstätten handelt es sich um Flussbetten, Meeresboden oder Gestein, welches sich unterhalb der Erdoberfläche befindet.
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